"Fahrradrahmen" m>w (29 Jahre)
Dieses wunderschöne Rennrad hat sich sein Besitzer im jugendlichen Alter von 17 Jahren vom hart erarbeiteten Fahrradkurierlohn gekauft. Das erste mal auf einem richtigen Rennrad zu fahren ist ein wahres WOW-Erlebnis, fuhr man davor nur 35km/h auf der Geraden, holt man mit dem „RENNI“ locker bis zu 50 Sachen raus, bergab sind auch schon mal 80 möglich.
Bei solchen Geschwindigkeiten ist man schnell 30000km gefahren, als Fahrradkurier bei jedem Wetter, bei Rennradkriterien und mehrfachen Ausflüge in die Alpen.
Die Ästhetik der dünnen Stahlrohre gepaart mit unvergleichlicher italienischer Rahmenbaukunst, diese ohne Schweißen zu verbinden, ist mit keinem anderen Material zu vergleichen.
Solch ein Stahlrahmen, Rahmenhöhe 57cm, Gewicht 1600g, kalt gelötet, am Hinterbau verchromt mit sehr schön geformten Anlötteilen, verkörpert das Wissen von 100 Jahren Rahmenbaukunst.
In Mode gekommene Materialien wie Alu oder Carbon lassen jedes neue Rennrad derzeit klotzig erscheinen, obwohl diese nicht einmal leichter als gute Stahlrahmen sind und die Herstellung von Aluminium ökologisch höchst fragwürdig ist.
Nach 6 Jahren alltäglicher Nutzung kam dann doch der Tag, an dem des Rad ein jähes Ende erfuhr.
Trotz immenser Flexibilität des Stahls, zerbrach der Rahmen an den Kräften mehrerer Berliner Pilsener...möge man es der Brauerei auf ewig Anhängen....die Fahrkünste des Besitzers, in einer durchzechten regnerischen Sommernacht in Berlin, merklich beeinträchtigt zu haben. Der Besitzer kam mit zwei Rekonstruktionen der Vorderzähne sowie einem nicht bemerkten gebrochenen Daumen davon und erfreut sich weiterhin des Pilseners mit anschließender Heimfahrt mit dem Rad. |